Tür 9! Das sechzehnte Türchen ist auf!

Fri, 20 Nov 2020 05:15:31 +0000 von Lars Sven Lukas

Ich puzzle mein Leben

Novemberabende können so gemütlich sein. Die frühe Dunkelheit lädt dazu ein sich gemütlich in eine Jogginghose zu begeben und mit einem Tee auf dem Sofa oder dem Fußboden des Wohnzimmers zu sitzen. Dabei ein Buch zu lesen oder, noch besser, ein Puzzle zu machen. 
Ein Puzzle kann so entspannend sein. Erst das Öffnen der Schachtel, dann das sanfte Geräusch, wenn man mit der Hand durch die Puzzleteile geht, um zunächst die Randteile zu finden und dann aneinanderzufügen. Der Rahmen ist nun fertig.
So ein fertiger Rahmen ist etwas Wunderbares. Er gibt Spielraum für alles, was innerhalb von ihm passiert. In ihm kann frei gestaltet werden. Gut, beim Puzzle ist vorher festgelegt, wo welches Teil innerhalb dieses Rahmens hingehört. Aber trotzdem habe ich die Möglichkeit frei zu entscheiden wann ich welchen Teil darin fertigstelle.
Andererseits begrenzt der Rahmen. Bis hierhin und nicht weiter geht das Puzzle. Er gibt dem Puzzle eine Struktur.
Und der Rahmen gibt Halt. Der Rahmen macht das Puzzle stabil. Lässt es nicht zerfleddern und zerreißen.
Ein Puzzle zusammenzusetzen bringt mir Ruhe und Gelassenheit. Es ist wie Meditation. Ein Teil nach dem anderen setze ich ein bis das Puzzle fertig ist und erfreue mich dann am Bild, bevor ich es wieder zurück in die Schachtel, in seine Einzelteile zerlege.
Wie ein Puzzle erscheint mir manchmal auch mein Leben. Viele kleine Teile, die durcheinander in einer Schachtel liegen. Wie sie zusammengehören ist mir nicht immer ganz klar. Aber mein Leben hat einen Rahmen. Durch meinen christlichen Glauben ist mir dieser Rahmen gegeben, der mir Halt und Sicherheit, Begrenzung und Spielraum gibt. Denn in den Texten, die in der Bibel überliefert sind, wird mir deutlich gesagt, was geht und was nicht geht. Und beides hat seine Berechtigung. Es ist nicht alles haarklein aufgeschrieben, was ich zu tun habe. Aber Grenzen gibt es für mein Handeln eben schon.
Der wichtigste Rahmen, den mir mein Glaube gibt, ist die Liebe. Die Liebe, die von mir ausgeht und die ich anderen entgegenbringe. Vor allem aber, die Liebe, die mir entgegengebracht wird von Gott. Die Liebe, die meinen Rahmen füllt und es möglich macht ein vollständiges Bild in ihm entstehen zu lassen. Jeder Tag meines Lebens, jede Stunde, jede Minute und jeder noch so kleine Moment meines Lebens ist dabei ein Puzzleteil der Liebe, das eingefügt wird in diesen Rahmen. Es sind dunkle Teile dabei, Momente, in denen ich zweifle oder ratlos bin, und ganz helle, vor allem viele bunte, die mich mutig, entschlossen und glücklich sein lassen. Alle Teile tragen Liebe in sich. Manche mehr und andere weniger. Die Liebe ist aber immer da. Denn sie ist der Rahmen für mein ganzes Leben.
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