Tür 3! Das zweiundzwanzigste Türchen ist auf!

Thu, 26 Nov 2020 05:27:53 +0000 von Lars Sven Lukas

Trau dir was zu!

Rote Haare, Sommersprossen, frech, selbständig und stark – das ist Pippi Langstrumpf. Genau heute vor 75 Jahren erschien das erste Buch voller Abenteuer rund um das Mädchen, dass zusammen mit Kleiner Onkel und Herr Nielsson in der Villa Kunterbunt lebt.
Erfunden wurde der Name übrigens nicht von Astrid Lindgren selbst, sondern von ihrer Tochter Karin. Als die damals mit einer Lungenentzündung im Bett lag erzählte Mama Lindgren der Siebenjährigen Aufmunterungsgeschichten. „Heute sollst du mir von Pippi Langstrumpf erzählen“, sprudelte es eines Abends aus ihr heraus. Und Astrid Lindgren erzählte. Tag für Tag, bis ihre Tochter wieder gesund war. Von einem selbstbewussten, starken Mädchen, dass so schnell nicht unterzukriegen ist; denn das war genau die Geschichte, die ihre Tochter brauchte, um selbst wieder zu Kräften zu kommen.
Eine dieser Episoden, die es dann auch in die Bücher geschafft hat, handelt davon, dass Pippi mit ihren Freunden Annika und Tommi einkaufen gehen will. Sie möchte sich unter anderem gerne ein Klavier kaufen – vor allen anderen Dingen. Tommi schaut Pippi deswegen skeptisch an und meint: „Ja, aber Pippi, Du kannst doch gar nicht Klavier spielen!“, woraufhin Pippi auf ihre typische Art und Weise kontert: „Wie soll ich das wissen, wenn ich es noch nie versucht hab? Ich hab niemals ein Klavier gehabt, auf dem ich es probieren konnte. Und ich sag dir, Thomas, Klavier spielen ohne Klavier, dazu braucht man eine ungeheure Übung, bis man es kann.“
Was für ein Selbstvertrauen. So würde ich auch gerne durch die Welt gehen. Frei nach dem Motto „Das habe ich noch nicht probiert, also bin ich mir sicher, dass ich es schaffe!“ Öfter erlebt man es ja doch andersherum: „Das schaffe ich eh nicht, also fange ich lieber gar nicht erst damit an.“ Dabei ist doch auch die Bibel voller Mutmachgeschichten, die uns aufrütteln sollen. Nicht immer nur im Kleinklein des Alltags versinken; Dinge so erledigen, wie man es eben schon immer gemacht hat, sondern auch mal etwas Neues ausprobieren und dran bleiben. 
Herausfinden, was geht, funktioniert eben nur, wenn man losgeht. Und Gott hat uns nicht nur mit Potenzial und Träumen ausgestattet, sondern auch mit Kraft und Durchhaltewillen, um dem Gedanken der Vergeblichkeit zu entfliehen. 
Halte fest an dem, was tief in dir schlummert und bleib dran. Stelle dein Licht nicht unter den Scheffel, sondern auf einen Leuchter. Habe Vertrauen in dich und Gott. Dann wird er dich Schritt für Schritt vorwärts bringen.
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